
Roland Knoll, ehemaliger Bundestrainer der Deutschen Triathlon Union (DTU), soll über den Alpentriathlon gesagt haben: „Wer nie am Schliersee gestartet ist, ist kein Triathlet.“ Das Triathleten-Dasein konnte man unseren Team-Mitgliedern von PSD Bank Tri Post Trier schon im Vorfeld nicht absprechen – sind Timo Spitzhorn, Australier Troy Whittington, Niederländer Gjalt Panier, der sein Debüt im Team und in der Bundesliga hatte und Jüngster Julius Laudagé alles gestandene und erfahrene Triathleten. Und nach diesem Wochenende können sie das nun zurecht alle behaupten.
Die Anreise zum Schliersee freitags erwies sich als sehr beschwerlich – erwartete das Team mit Fahrer Andreas Grub aufgrund mehrfachem Ferienbeginn ein hohes Verkehrsaufkommen. Aber nun kennen wir zumindest auch viele kleine Dörfer im schönen Schwabenländle abseits der Autobahn. Auch Trainer Marc Pschebizin konnte die Strecke auf ganz besondere Art erfahren, im wahrsten Sinne des Wortes – hatte er sich kurzfristig entschlossen, mit dem Rad anzureisen (440 km in 22 Stunden).
Samstags galt es dann die genaue Strecke zu inspizieren: Die Jungs fuhren mit dem Rad den Berg hinauf, um wenigstens ein kleines Gefühl dafür zu bekommen, was die 9 % Steigung auf 3,8 km Strecke bedeuten und wie sich die Kurven verhalten – im Wettkampf galt es ein strenges Verbot, die Mittellinie zu überfahren. Anschließend ging es dann auf die schottrige Laufstrecke rund um den Spitzingsee. Abkühlung erfolgte dann in Form des Schwimmstreckentests im Schliersee.
Die genauen Streckenverläufe und auch die Wechselzonen waren an diesem Tag noch nicht genau zu erkennen. Ein Triathlon an einem solchen Touristen-Hotspot ist wahrlich schwer von der Logistik umzusetzen. Außerdem hatte der Veranstalter mit einem Mangel an Helfern zu kämpfen und hatte daher kurzfristig zudem die geplante Kurzdistanz abgesagt.
Zeitplan sonntags: 11:35 Uhr Start Herren Bundesliga, 11:45 Uhr Start Frauen Bundesliga, anschließend Start Sprintdistanz
Unsere Athleten zeigten sich nach dem Streckentest mächtig beeindruckt ob der schönen Alpenkulisse, aber natürlich auch ob des steilen Berganstiegs und stellten sich zudem die Frage, ob es möglich sein könne, dass die Frauen auf die Männer stoßen könnten. Da die Frauen normalerweise immer vor den Männern bei den Wettkämpfen starten, fehlten da die Erfahrungswerte.
Beim Abendessen war dann das komplette Team mit den beiden Coaches Marc und Irmela-Sophie Letz und für den Support Andreas, Nicole, Helmut, Annette und Conni komplett. Nach dem Athleten-Briefing wurden dann beim Italiener die Kohlenhydrat-Speicher gefüllt. Eine große Überraschung war das Treffen mit dem ehemaligen Skirennläufer Markus Wasmeier, der zufällig mit seiner Familie am Tisch nebenan saß. Der „Wasi vom Schliersee“ musste nicht lange zu einem Foto überredet werden und plauderte sympathisch mit dem Team.
Raceday: Schon beim Frühstück zeigte sich, dass heute eine besondere Anspannung über den Athleten lag. Nicht nur der Berganstieg, sondern auch die Tatsache, dass man die genaue Strecke noch nicht kannte (sowohl Lauf- als auch Radstrecke waren ja im Vorfeld nicht klar erkennbar gewesen), arbeitete erkennbar im Kopf der Athleten. Eine weitere Besonderheit war zudem, dass alle die zweite Wechselzone noch nicht gesehen hatten und die Athleten diese im Vorfeld auch nicht sehen würden – Coach Irmi platzierte die Schuhe später nach Anweisung der Athleten vor den zugehörigen Nummern.
Wer einmal bei einem Bundesliga-Rennen dabei war, weiß, wie genau sich die Athleten ihre Plätze in der Wechselzone einrichten und sich alle Laufwege bestmöglich einzuprägen versuchen. Das alles passierte nun über Fotos und Telefonate kurz vor dem Start. Schwierig und aufregend.
Auch dass das komplette Support-Team vom Start, Schwimmen und den größten Teilen des Radfahrens nichts bekamen (der Live-Stream der DTU war hier nicht wirklich eine große Hilfe), steigerte die Anspannung und Nervosität.
Gjalt erwischte einen schlechten Start beim Schwimmen, konnte sich aber nach der ersten Boje ein wenig freischwimmen und kam als 28. nach 9:42 min aus dem Wasser (der Schnellste schwamm 9:10 min), bis zum Berganstieg fühlte er sich auch auf dem Rad gut, musste dann jedoch viele an sich vorbeiziehen lassen. „Es fühlte sich an wie eine Wand vor mir, ich konnte keinen Druck aufbauen“, resümierte er später, was seinen 56. Radzeit nach 30:50 min erklärt (der Schnellste fuhr den Berg in 27:48 min hoch). Beim Laufen lief es dann wieder besser für ihn, so dass er hier einige Plätze wieder wett machen konnte, 20. Laufzeit in 15:12 min (14:24 min war die schnellste Laufzeit). Gjalt kam mit einer Gesamtzeit von 57:29 min als 34. ins Ziel.
Hier sein eigener Bericht:
On thursday I drove to the south of Germany for my first Bundesliga race, very exited to start there, because it was a beautiful location. I met the team on friday evening and on saturday we familiarized the course. The thing we knew it was going to get very tough.
Raceday;
I woke up on 7, then I started my pre race protocol, with a 3k run and after that I had breakfast. The body was now ready!
At 11 35 we started with our race, we stood on the right side of the carpet, the horn blasts and we were on our way! My start was bad, I jumped to early and than the others were in front of me. After the first buoy, I could get some space to swim a little more to the front, I came out the water around 25th position. Than a long run to the transition, so I started sprinting, with that sprint I could get in the first big group, I was really pleased with that. I could follow them very well until the climb. I had to choose my own pace and many athletes did faster than me. That was kind frustrating.. When I was finally on the top, I knew some athletes would struggle with the run. I started running with in my mind to run to the front as far as possible and so I did. I was happy with my run performance and I have to for the overall result as well. I enjoyed racing in the bundeslige, really nice atmosphere and ofcourse to meet was very special. From the beginning I felt welcome in the team, glad with that. On to the next one!
Troy dachte beim Schwimmen, dass er mit vorne dabei sei, stellte dann aber ernüchtert fest, dass dem nicht so war. Der Weg in die zweite Wechselzone war weit zu laufen und er nutzte den Weg, um in eine gute Radgruppe mit Richard Murray, Sergio Baxter und Teamkollegen Julius zu kommen. Auch er hatte mit dem Berg zu kämpfen und litt unter starken Krämpfen. Beim abschließenden Lauf fiel es ihm anfangs schwer, reinzukommen, hatte der Berg doch mehr Körner gekostet, als erwartet. In der zweiten Laufrunde fühlte er sich besser und konnte noch einige Plätze wett machen. Swim 9:56 min (49.); Bike 30:46 min (53.) und Run 16:08 min (46.) = Gesamt 58:40 min; Platz 49
Hier sein ehrlicher und smpathischer Bericht:
Schliersee race report-
Triathlon is a tough enough sport in its own right. Throw in a hill at 9% average for 3.8k to finish the bike, makes for a soul searching 5k run to finish the day. It was going to be a battle and it was great to have a great team around me with Tri Post Trier, gjalt, julius and timo.Too start things off we had a 750m swim in a postcard perfect freshwater lake at the base of some epic mountains as the backdrop. The swim is the biggest thing for me too set up a good race, coming from a non swimming background it has been the hardest thing to get nail and I still struggle converting my form in the pool to the open water. I nailed my start and to the first can, I thought I was in a great spot and settled into a rhythm I could hold. As I approached the last turn buoy I sighted and found myself after all in not the best position. T1 I worked hard and managed to put myself into a good position in the 2nd chase pack with the likes of Richard Murray, Sergio Baxter and team mate Julius. The pack was large 20 athletes or so, as we neared the hill and hit the first parts of the climb the pack halved, I went with the front guys and settled into a tempo I could hold, what I thought I could. As the climb went on things started to get tough my body started to seize up and cramps started. The last kilometre was a tough slog and I found myself in some dark places and lost places. As I created the hill I found myself alone with a group ahead and behind of small numbers. I rode mostly solo down into where t2 was placed.
I finished up the bike in a position not where I wanted to be after a solid swim/bike I took my chances and put myself in a position for a top 30 which would have been a big result for me and a confidence boost. I took my chances but came up short. I’m glad I went all in you don’t know until the end.
The run was a battle to get to the line. The first lap was long and I struggled to find my run form that I know I have, the climb just took it out of me another level. The second lap I finally felt better and managed to find some extra gears and picked off a few places. The result 48th and 14th as a team. Proud of everyone for sticking with it and finishing a bloody tough event especially down a team member.
Can’t thank everyone from the team (Nicole, Andy, Irmi, Marc, Helmut) enough for going above and beyond for all of us.
Julius, der Leichteste und Jüngste im PSD Bank Tri Post Trier Team, fühlte sich beim Schwimmen und Radfahren sehr wohl und lieferte eine solide Leistung ab. Beim Laufen verlor er jedoch leider einige Plätze, die Hitze forderte hier ihren Tribut. Aber gesamt konnte er mit seinem 55. Platz sehr zufrieden sein. Swim 9:53 min (45.); Bike 30:35 min (45.); Run 16:50 min (60.) = 59:12 min Gesamt
Für Timo war es vorauszusehen, dass er nicht die optimale Performance an den Tag legen konnte, war ihm doch in den vergangenen Wochen aufgrund Krankheit und Lernvorbereitungen ein regelmäßiges Training nicht möglich. Eigentlich fühlte er sich noch nicht wieder vollständig genesen (klagte auch nach dem Rennen wieder über Ohrenschmerzen) – somit ist es ihm noch mehr hoch anzurechnen, dass er das Team trotz allem bei diesem Rennen unterstützt hat und das Ziel erreichte. Die Berge sind ja eigentlich seins, auch beim Mountainbiken und so konnte er dennoch die coole Strecke ein wenig genießen. Swim 10:13 min (61.); Bike 30:50 min (57.); Run 17:54 min (68.) = 1:00:58 min Gesamt (Platz 66)
Sein Fazit: Ein schönes Rennen in einer sehr schönen Ecke Deutschlands!
Aufgrund der Teamplatzierung mit Platz 14 steht PSD Bank Tri Post Trier nun auf einem soliden 9. Platz von 16 Teams.
Herzlichen Dank an alle Sponsoren, allen voran an die PSD Bank West e.G. als Namenssponsor der Mannschaft. Herzlichen Dank an Lotto Rheinland-Pfalz und Bitburger 0,0%.
Herzlichen Dank an Optik Ruschel, Scholtes Fliesen & Sanitär, Proficoaching Pschebizin, Fleischerei Martin und alsecon Alarm- und Sicherheitssysteme.